Allgemein
5 Jahre ErgoDog
Genau heute, am 1. Oktober 2018, vor fünf Jahren eröffnete ich meine Ergotherapiepraxis ErgoDog – im Herzen von Osnabrück.
Wie alles begann …
Nach meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin arbeitete ich zunächst in einer Klinik für Orthopädie und Psychosomatische Erkrankungen und anschließend war ich in einer niedergelassenen Ergotherapiepraxis angestellt. Eigentlich war alles gut, doch ich vermisste einen Hund als Vertrauten und treuen Begleiter. Dazu muss ich erklären, dass ich mit Hunden aufgewachsen bin. Durch meine Arbeit war es jedoch nicht möglich, mir einen Hund anzuschaffen. Wie hätte ich es verantworten können, ihn so lange in der Wohnung alleine zu lassen, während ich meiner Arbeit nachging. Das war einfach nicht möglich. Bis ich eines Tages auf die Nachbarin meiner Eltern aufmerksam wurde. Sie arbeitete tiergestützt mit ihrem Golden Retriever in einer Förderschule. Nachdem ich mich mit ihr getroffen und ihr viele Fragen rund um die tiergestützte Arbeit gestellt hatte, war mir sofort klar: Das ist der richtige Weg für mich.
Mein erster Mitarbeiter: Nelson
Zuerst absolvierte ich die Basisausbildung zum „Therapiebegleithundeteam“ nach ESAAT und im Anschluss die Weiterbildung zur „Fachkraft für tiergestützte Interventionen“. Erst gegen Ende der Ausbildung wollte ich mir einen Hund anschaffen. Da wir früher immer Boxer hatten, verliebte ich mich auf einer Hundemesse in einen Puggle, ein Mix aus Mops und Beagle, der aussieht, wie ein Miniatur-Boxer. Einen reinrassigen Hund wollte ich auf keinen Fall, da diese krankheitsanfälliger sind als Mischlinge, der Puggle war also genau der richtige Hund für mich. Bei einer Züchterin in Schleswig-Holstein wurde ich fündig. Nelson, so heißt mein erster Mitarbeiter, wurde 2012 geboren und ist noch heute fester Bestandteil von ErgoDog.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Ich bereitete mich ein Jahr lang auf meine Selbstständigkeit vor, suchte Steuerberater und Finanzberaterauf, erstellte einen Businessplan. Zudem suchte ich nach einer Alternative, falls Nelson das Arbeitspensum nicht schaffen würde. Diese Alternative, die sich als großer Glücksfall herausstellte, war Lotta, der Hund meiner Nachbarin und Freundin Lena. Sie meinte, ich könne Lotta doch mal testen, ob sie sich für die tiergestützte Therapie eignen würde. Sie war geeignet. Da Lena tagsüber arbeitete, war es für uns alle eine Win-win-Situation, wenn ich Lotta tagsüber mit zu meiner Arbeit nahm und abends wieder nach Hause brachte. Sie gab Nelson Sicherheit, war sein Vorbild und Leithund.
Gründung der Ergotherapiepraxis ErgoDog
Es lief gut, meine Klienten liebten Lotta und Nelson und die Arbeit machte doppelt so viel Spaß. Doch ich erhielt so viele Anfragen, dass ich mich vergrößern musste. Linda und ihr Hund Nero bereicherten unser Mensch-Hund-Team und ich war froh über eine tolle Mitarbeiterin, die genau wie ich gerne mit Hunden und Menschen arbeitete.
Ergotherapiepraxis ErgoDog heute
Heute hat unsere Ergotherapiepraxis ErgoDog drei Angestellte: Linda mit Nero, Nicole mit Benitha und Anja mit Barkley. Hinzu kommen meine beiden Hunde Nelson und Pepe. Ab und zu besucht uns Lotta, die mittlerweile ihr Rentnerleben genießt. Die Praxis ErgoDog bietet Hausbesuche im Umkreis von Osnabrück in sozialen Einrichtungen als auch direkt zu Hause beim Klienten an. Natürlich ist es auch möglich, in unsere Praxisräumlichkeiten zu kommen. Unser Snoezelen-Raum, ein gemütlicher, warmer Raum, in dem man bequem sitzen oder liegen kann und der von sanften Klängen und Licht umgeben ist, schafft eine Wohlfühloase für unsere Klienten. Da unsere Praxis mitten in Osnabrück liegt und es nur 5–10 Gehminuten zur Innenstadt sind, bietet es sich zudem an, ergotherapeutische Übungen auch in der Stadt zu machen.
Vor Kurzem fand eine Therapieeinheit sogar in der „HaseWelle“ statt, die ebenfalls nur 5 Minuten von unserer Praxis entfernt ist. Das Indoor-Surfparadies war für eine depressive Klientin von uns genau das Richtige. Sie musste sich etwas trauen und wurde durch das anschließende Erfolgserlebnis belohnt.
Und was bringt die Zukunft?
Ich hätte nichts dagegen, mich zu vergrößern, aber nicht um jeden Preis. Meine Ergotherapiepraxis ErgoDog ist so, wie sie ist, mit meinen Angestellten und ihren Hunden, perfekt. Wir sind ein großes Team, das Arbeitsklima ist super, freundschaftlich und genau so, wie ich es mir immer gewünscht habe. Sollte mir jemand über den Weg laufen, der richtig Lust auf den Job hat, der genauso gerne wie wir mit Hunden zusammenarbeitet, dann spräche nichts gegen eine Vergrößerung.
Sehr wichtig ist mir, ein Netzwerk aufzubauen, denn die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Kollegen aus der Psychotherapie, der Logotherapie, Physiotherapie, den Ärzten, den Einrichtungen, den Pflegekräften und den Angehörigen ist mir sehr wichtig. Wir sollten nicht gegeneinander arbeiten, sondern zusammen. Denn unser gemeinsames Ziel ist das Wohlbefinden des Klienten.
Nachschlag gefällig?
Mein erstes Buch über unsere tiergestützte Arbeit mit dem Titel: „Ergotherapie mit Hunden: Mein Weg von der Ergotherapeutin zur eigenen tiergestützten Ergotherapie-Praxis“, erschien im November 2017 im Dogs&Jobs-Verlag.
Mein zweites Buch liegt schon beim Verlag und kommt demnächst raus.
In meinem Blog möchte ich über Positives, aber auch Negatives rund um unsere Arbeit in regelmäßigen Abständen berichten. Dabei wird es nicht nur direkt um unsere Arbeit als tiergestützte Ergotherapeuten gehen, sondern ich möchte auch Dinge ansprechen, die mir positiv, aber auch negativ im Job oder im Alltag aufgefallen sind. Das schließt natürlich sensible Themen mit ein. Sie sollen hier einen Raum finden und nicht totgeschwiegen werden.
Herzliche Grüße
Verena Möller
Inhaberin ErgoDog