Allgemein
TEILEN ERWÜNSCHT 😊
„Das muss er doch können!“
oder
„Das darf er aber doch nicht tun!“ …
diese und noch weitere Sätze hören wir manchmal in Bezug auf unsere (Therapiebegleit-) Hunde…
Denkt bitte kurz an einen Therapiebegleithund…
was kommt euch in den Sinn?
Viele denken, dass ein Therapiebegleithund alles brav mitmachen muss, der vielleicht nie bellt oder knurrt, der viele Tricks beherrschen und alles über sich ergehen lassen muss…
aber ein Therapiebegleithund ist auch „nur“ ein Hund, wie jeder andere auch. Er ist immer noch ein Hund mit einem eigenem Charakter, mit individuellen Eigenschaften, Fertigkeiten, Vorlieben und Abneigungen. Selbstverständlich muss er auf gewisse Kommandos ohne Wenn und Aber hören, er muss wichtige Regeln befolgen und berechenbar sein. Der Hundehalter muss seinen Hund zu 100% lesen können, er muss erkennen was der Hund denkt und als nächstes zu tun vermag (Weitblick)!
Er muss in jedem Fall reagieren und ggf. eingreifen können – den Hund unter Kontrolle haben können!
Dabei betonen wir, dass wir alle Hundehalter ansprechen und nicht nur die Halter eines Therapiebegleithundes.
Wir als Halter eines Therapiebegleithundes haben natürlich eine besonders große Verantwortung gegenüber unserer Patienten, deren Angehörigen, Pflegekräften, Betreuern und allen denen wir bei der tiergestützten Intervention begegnen, dies ist uns auch mehr als bewusst.
Genauso aber haben wir Verantwortung für unsere Hunde – ebenfalls eine Fürsorgepflicht, die wir nicht vernachlässigen!!!
Trotzdem begegnen einem manchmal Situationen, wo man das Gefühl hat sich rechtfertigen zu müssen. Dies sind zum Beispiel Momente, in denen der Hund vielleicht mal gerade keine Lust hat mitzuarbeiten und das Gegenüber dann verdutzt guckt: „Das muss er doch aber machen, er ist doch ein Therapiebegleithund!?“. Oder aber der Hund ist durch eine neue, für ihn unheimliche Situation verunsichert und knurrt: „Das darf er doch nicht, er ist doch ein Therapiebegleithund!?“. Oder während einer tiergestützten Arbeit der Hund einen Trick vorführen soll, den vielleicht der eigene Hund konnte: „Was? Das kann er nicht? Er ist doch ein Therapiebegleithund!?“ Dies sind nur wenige Beispiele von denen, was von einem Therapiebegleithund erwartet oder gar verlangt wird.
Vergesst nicht, dass es sich bei einem Therapiebegleithund um ein Individuum mit einem eigenen Charakter, eigener Individualdistanz und eigenen Fähigkeiten handelt. Der eine mag dieses, der andere fürchtet sich vor jenem, der eine mag gerne kuscheln, wieder ein anderer liebt es Suchspiele zu spielen etc.
Jeder Hund ist ein Individuum!
Auch müssen Therapiebegleithunde (alle Hunde!) nicht jeden mögen. Wir Menschen begegnen doch auch manchmal Menschen, bei denen wir insgeheim denken: „Na, beste Freunde werden wir aber nicht.“
Man muss auch immer bedenken dass Hunde andere Dinge wahrnehmen, die wir Menschen nicht wahrnehmen können oder sie nehmen Dinge vermehrt wahr. Dies muss ein Hund auch erst einmal verarbeiten.
Unsere Hunde können auch manchmal einen schlechten Tag haben, an dem sie es lieber langsamer angehen lassen wollen. Das sollte man alles berücksichtigen!
Zudem möchten wir auch noch einmal erwähnen, dass wir als Therapiebegleithunde-Besitzer (wahrscheinlich alle Hundbesitzer) möchten, dass wir gefragt werden, ob man den Hund streicheln darf… ob man ihn füttern darf und ob man ihn rufen darf etc.
Vielleicht ist der Hund gerade am „arbeiten“ und soll nicht abgelenkt werden?
Manchmal wirkt es nicht so, als arbeite der Hund, aber z.B. auch ein Spaziergang an der Leine mit einem Patienten ist Arbeit für den Hund. Nach getaner Arbeit darf der Hund sicherlich gerne zu euch kommen (wenn er es denn möchte). Gezwungen werden sie von uns nicht… auch wenn sogar Überredungskünste scheitern, ist es halt so!
Der Unterschied zwischen einem normalen Haushund und einem Therapiebegleithund ist die Ausbildung des Hundebesitzers!
Wir sind speziell im Bereich Tiergestützter Therapie und Hundepsychologie geschult worden (und sind dabei noch besser geschult zu werden!)!
Der Hundebesitzer ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg! Nur durch die erfolgreiche Führung und Förderung eines Therapiebegleithundes wächst man zu einem perfektem Mensch-Hund-Team zusammen!
Vielleicht habt ihr jetzt ein anderes Bild von einem Therapiebegleithund, vielleicht war euch dies auch schon alles bewusst. In beiden Fällen freuen wir uns, dass ihr euch die Zeit genommen habt, diesen Bericht zu lesen! 😊
Vielen Dank!